M1 Projekt: Münchner Freiheiten
Projektarbeit M1
M.Sc., Wahlpflichtmodul Projekt M1
Dozenten: Univ.-Prof. Dipl. Ing. Axel Sowa, Lutz Robbers, Ph.D.
Im Jahr 2011 schreibt die Stadt München einen städtebaulichen Ideenwettbewerb für die Entwicklung einer etwa 20 Hektar großen innenstädtischen Fläche zwischen Münchner Altstadt und Olympiapark aus. Unter dem Titel „Stadt kreativ denken – das Kreativquartier an der Dachauerstraße“ sollen auf einem ehemaligen Kasernengelände und Gewerbeareal neben 900 Wohnungen gewerbliche Räumlichkeiten für Künstler, Kulturschaffende und Kreative entstehen. Exemplarisch ist dabei nicht nur die Absicht, mit der bereits existierenden Nutzungsvielfalt und den heterogenen Bestandsbauten neue „Kreativinkubatoren“ zu schaffen und damit München im Standortwettstreit der Kreativindustrien und Wissensstandorte besser zu positionieren. Zudem ist das „Kreativquartier“ als Experimentierfeld für innovative, ergebnisoffene Planungsansätze für die heutige und zukünftige Stadt gedacht.
Ziel des M1 Projektes wird es sein, mit den Mitteln der Architekturtheorie zu versuchen, die sich derzeit abspielenden Prozesse urbaner Entwicklung zu fassen, diese in architektonischen Diskursen und Praktiken zu verorten und in der Folge alternative Strategien der Stadtraumentwicklung zu entwerfen. Insbesondere interessieren uns dabei die wirtschaftlich-rechtlichen Rahmenbedingungen solcher städtebaulicher Vorhaben. Gerade der Stadtraum München, mit seinen für deutsche Verhältnisse hohen Immobilienpreisen und Wohnungsknappheit, soll dabei als exemplarische Fallstudie entwickelt werden, an der die Problematiken und Strategien heutiger Stadtentwicklung sichtbar werden.
In einem ersten Schritt werden wir die durch Gesetze, Kapital und Politik bedingten Spielregeln existierender Stadtentwicklungsprozesse analysieren. Themen wie Kreativwirtschaft, Partizipation, alternde Gesellschaften, soziale Ungleichheit, die Schaffung von Soziabilität und die urbane Evolution Münchens seit 1972 stehen dabei im Mittelpunkt. In einem zweiten Schritt sollen mögliche Alternativen städtischer Entwicklung anhand einzelner Beispiele aus In- und Ausland behandelt werden.
Die von den Studierenden zu erbringende Projektleistung wird darin bestehen, sogenannte „Folies“ zu entwerfen: temporäre Installationen, feste Objekte oder immaterielle Aktionen, provokative architektonische Fantasien, die – ganz im Sinne des offiziellen Planungsansatzes – intervenieren und kritische wie kreative Spielräume öffnen. Ziel ist es, mittels dieser „Folies“, neue Spielregeln zu entwickeln, die sowohl den Akteuren vor Ort als auch den Projektteilnehmern selbst, neue Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Erster Termin: 14.10.2014, 9:00 Uhr, Seminarraum Architekturtheorie