Palast von Mysore

DFG Forschungsprojekt

Seit 2021 arbeiten wir in Kooperation mit dem Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege und Historische Bauforschung an dem von der DFG geförderten Forschungsprojekt zum Palast von Mysore. Als Residenz der Maharajas der Wadiyar-Dynastie bildete der Palast von 1399 bis zur Unabhängikeit Indiens 1947 den Regierungssitz des Staates Mysore im Süden des heutigen Staates Karnataka. Der Palast gehört heute zu den am stärksten frequentierten Denkmälern des indischen Subkontinents. Begründet wird der Ruhm des Bauwerks durch das seit 1610 stattfindende Dasara-Fest, welches alljährlich in Form einer Prozession zelebriert wird.

Gegenstand der Forschung

ist der Wiederaufbau der durch einen Brand im Februar 1897 zerstörten zeremoniellen und repräsentativen Bauteile im Osten des Palastes. Unmittelbar nach dem Verlust des Baubestands erhält der britische Architekt Henry Irwin (1841-1922) den Auftrag und entwirft den Neubau im sogenannten ’indo-sarazenischen Stil’. Mittels dieses eklektischen Stils werden Zitate unterschiedlicher, regionaler bzw. religiöser Provenienz zusammengeführt, die sowohl nord- indischen, islamisch geprägten Architekturen der Mogul-Zeit wie auch hinduistischen Tempelarchitekturen entlehnt sind. Irwin, der zuvor zahlreiche öffentliche Bauten in Madras entworfen hatte, benötigt keine acht Monate für seinen Palastentwurf. Bereits im Oktober 1897 kann mit dem Neubau begonnen werden, der 1912 fertig gestellt wird. Die bemerkenswert kurzen Planungs- und Bauzeiten sind u.a. auf den Einsatz von gusseisernen Baukomponenten zurückzuführen. Die Elemente werden als Kleinserien in industriellen Hütten- und Gießverfahren produziert. Herstellerin ist die Saracen Foundry in Glasgow, ein Unternehmen, das im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts weltweit operiert.

Forschungsreise und Bauaufnahme 2023

Im September 2023 fand erstmalig eine zweiwöchige Bauaufnahmekampagne in Mysore vor Ort statt. Mittels verschiedener Aufmaß- und Dokumentationsmethoden wurde der Palastneubau Irwins im seinem heutigen Zustand dokumentiert. Die angewandten Methoden reichten von hochtechnologisierten modernen Techniken wie dem 3D-Laserscan, dem Structure from Motion Verfahren hin zu

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Forschungsreise 2022

Die Balustersäule ist zum Synonym für indische Architektur geworden. Sie versprüht mühelos einen Hauch von Bollywood. Man findet sie bis heute in den Steinmanufakturen entlang der Straße nach Sikandra, Rajasthan, oder als geborgene Fundstücke  historischer Gebäude in den Auktionshäusern Londons. Tatsächlich taucht sie bereits in

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