Medien der Architektur
Seminar SoSe 19
B.Sc., Kulturelle und historische Grundlagen 3 Wahlmodul
Dozent: Prof. Axel Sowa, Prof. Dr. phil. Alexander Markschies, Dr. phil. Birgit Hammers, Dr. phil. Andreas Gormans, Zhen Zhang
Einführungstermin: Dienstag, 2.4.2019, 12.30-14.00, HKW 1
Abgabetermin: Folgt im April
Im Rahmen des Seminars werden in Kleingruppen verschiedene Aspekte des übergreifenden Themas „Medien der Architektur“ erarbeitet. Das Spektrum reicht von der klassischen Malerei, über Architekturmodelle, Architekturfotografie und Zeitschriften, Handelskataloge, Architekturkritik bis hin zum für die Architektur durchaus existenziellen Medium des Grundrisses.
Thema: Handelskatalog
Dozent: Prof. Axel Sowa
Termine: Montag, 6. Mai 2019, 10-11.30 Uhr, R 311, Reiffmuseum
Montag, 3. Juni 2019, 10-11.30 Uhr, R 311, Reiffmuseum
Handelskataloge sind Mittler zwischen industriellen Angeboten und einer stets fluktuierenden Nachfrage von Konsumenten. In der Bauwirtschaft taucht das Medium des Handelskatalog im frühen 19. Jahrhundert auf und eröffnet seither Leserinnen und Lesern Einsichten in umfangreiche Produktpaletten und überraschende Wahlmöglichkeiten. Als Teil der grauen Literatur hat ein Handelskatalog nur eine kurze Lebensdauer und wird rasch durch die jeweils aktuellste Edition ersetzt, ein Prozess der in heutiger Zeit durch digitale Formate noch beschleunigt wird. Kaum beachtet von der Forschung, und als Werbe- und Wegwerfartikel wenig wertgeschätzt, geben Handelskataloge Auskunft über den industriellen Beitrag zum Baugeschehen und zur Konsumkultur. Gegenstand unserer seminaristischen Untersuchungen sind die Aufmachung der Handelskataloge, das in ihnen dargestellte Produktspektrum sowie Referenzbauten, welche die Interaktion von industriellem Angebot und architektonischem Entwurf dokumentieren.
Thema: Gebaut und Beschrieben: Architektur in Texten
Dozentin: Zhen Zhang
Termine:
In einer durch die Geschwindigkeit gekennzeichneten Epoche scheint es zunehmend fast obsolet, über das langsame Medium des Geschriebenen zu sprechen. Jedoch selbst wenn das Zeitalter der großen Erzählungen von mythologischen, allegorischen bis zu den biblischen Überlieferungen vorbei ist, ist „das Erzählen/Beschreiben“ an sich nie tot. Bei einer Betrachtung jedes Bildes und jedes Bauwerks gibt es eine immanente Dramaturgie.
Als ein Genre an sich geht die Beschreibung in die hellenistische Antike zurück. Im engeren Sinne mit dem Begriff „Ekphrasis“ geht es darum, etwas zu „zeigen, bekannt, deutlich machen“, damit die Hörerschaft „das Bild der abwesenden Dinge“ im Geiste sehen kann. Im weiteren Sinne schließt die Architekturbeschreibung auch wissenschaftliche Deskriptionen ein, wie in Akten der Denkmäler, informative Register in Architektur- und Kunstreiseführern, Pilger- und Reiseberichten, Worte der Architekten durch Werkberichte und eigene Darstellungen oder die Sprache der Kritiker z.B. in Feuilleton, (Fach)Zeitschriften und (Fach)Büchern.
Die Aufgabe des Seminar ist, verschiedene Genres von Textbeschreibungen für ein ausgewähltes Bauwerk zu sammeln und zu vergleichen, sowie eine auf die eigene situierte Wahrnehmung basierte Beschreibung zu produzieren.