Diversity

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David Pye - Wild service tree dish

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WS 15/16
M.Sc. Stegreif
Dozenten: Axel Sowa, Adria Daraban, Anne-Julchen Bernhardt und Anna Weber

 

If I must ascribe a meaning to the word craftsmanship, I shall say as a first approximation that it means simply workmanship using any kind of technique or apparatus, in which the quality of the result is not pre-determined, but depends on the judgment, dexterity and care which the maker exercises as he works. The essential idea is that the quality of the result is continually at risk during the process of making; and so I shall call this kind of workmanship ‚The workmanship of risk‘: an uncouth phrase, but at least descriptive.

David Pye. The Nature and Art of Workmanship

 

Der britische Architekt und Designer David Pye unterschied in seiner Schrift „The Nature and Art of Workmanship“ zwischen dem sogenannten workmanship of risk – ein handwerkliches Produktionsprozess, das ein immanentes Fehlerrisiko beinhaltet – und dem workmanship of certainty, bzw dem highly regulated workmanship – Produktionsprozesse, die die präzise re-Produktion eines Objektes als Resultat garantieren sollten. Er erkannte dabei in dem handwerklichen Fehler oder in der Unregelmäßigkeit die bei der Herstellung eines Objektes – unabhängig ob es sich dabei um eine maschinelle oder um eine Handanfertigung dabei handelte – in jedem Moment auftreten könnte, nicht nur einen Risiko, aber vor allem ein Weg zur Erzeugung von Differenz. Denn die Differenz oder die Abweichung ermöglicht Vielfalt im Gleichen. Sie erzeugt Diversität.

 

Als Qualität wird Diversität vor allem dem Handwerklichen zugeschrieben, in der maschinellen Produktion wird sie „Fehler“ genannt und negativ assoziiert. Diese Fehler aber führen dazu, dass jedes Objekt ein Unikat ist. Wir wollen diese Fehler aus der Logik des Apparates kultivieren und benutzen, anstatt sie zu minimieren und damit die Frage nach der

Handwerklichkeit eines maschinellen Produktes stellen.

 

Mit der Absicht die größtmögliche Diversität innerhalb einer Serie herzustellen und zu untersuchen, werden wir im Rahmen des Stegreifs Diversity Techniken und Apparate entwickeln die uns ermöglichen ein und dasselbe Objekt zu transformieren, variieren, modifizieren und neu zu interpretieren. Es gilt nicht nur die Technik und das Apparat zu entwickeln, sondern auch die Fehler die im Prozess auftreten könnten zu antizipieren, zu verstärken und diese als Strategie anzuwenden.

 

 

Ausgabe: Di. 08.12.15, 10 Uhr, Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens, Schinkelstraße 1, Reiffmuseum

Abgabe: Mo. 11.01.16