M1 – Projekt „Geselligkeit“
Seit 2018 kooperiert das Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie mit der niederländischen Landschaftsstiftung Limburg. Ziel der Zusammenarbeit ist der Umbau der ehemaligen Klosteranlage Hoogcruts zu einer euregionalen Zukunftswerkstatt. An dem Ort unweit von Gulpen können sich Nutzerinnen und Nutzer zu Fragen von Landschaft, Kunst, Kultur und Technologie austauschen. Im Verlauf von mehreren Design-Build-Projekten haben wir im Klostergarten ein neues Werkstattgebäude aus Lehm und Bambus errichtet. Im kommenden Wintersemester möchten wir über den weiteren Ausbau des Klosters nachdenken. Wir fragen, wie Architektur das freundschaftliche Zusammensein befördern könnte? Welche Architektur dient sowohl der Verfeinerung der Sinne wie auch der Pflege freundschaftlicher Beziehungen? Ausgehend vom griechischen Symposium und dem römischen Convivium werden wir neuzeitliche Bankette und Tischgesellschaften in den Blick nehmen. Tische und Tafeln begründen Formen des Austausches, Rituale der Geselligkeit, Praktiken der Teilhabe. Im Rahmen des M1-Projekts befassen wir uns mit allem, was Leib und Seele zusammenhält, wie z.B. der Kochkunst, der Tischrede, dem Tafelschmuck oder dem Möbelbau. Im Baubestand des ehemaligen Klosters entwerfen Studierende des M1-Projekts einladende Räume für gemeinsames Kochen und Essen.
Erster Termin: Dienstag, 11. Oktober 2022, 10 Uhr, Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie, Templergraben 49, 2. OG
Dozent: Prof. Axel Sowa
Wahlfach – Seminar Master 3 ECTS (in English)
„Matter and Sensoriality – An Exploration and Exhibition“
Uzunyayla (aus dem Türkischen übersetzt: langes Plateau, große Winterweide) ist eine ländliche Region bei Kayseri in der Türkei, die aus einer weiten Fluss- und einer flachen Bergebene besteht. Entlang von zwei Flussläufen befinden sich 42 kleine tscherkessische Dörfer, die hauptsächlich von Getreideanbau und Viehzucht leben. Anfang des 19. Jahrhunderts kamen die Tscherkessen aus dem Kaukasus und wurden von den Osmanen hier angesiedelt. Heute ist die Bevölkerungszahl rückläufig und die Bewohner werden immer älter. Dieser demographische Wandel verändert die Dörfer stark.
In dieser Kursreihe erforschen wir über mehrere Semester mit ethnographischen Methoden (Reisebücher, Beobachtungen, Interviews, Kartierungen) die Geschichte und den Wandel von Uzunyayla und exemplarisch, in den beiden Dörfern Örensehir und Sacayagi, die typische Bau- und Lebenskultur. Im Dialog mit den Bewohnern erarbeiten wir, was die Zukunft des Dorfes verbessern könnte. Wir planen und realisieren gemeinsam die Wiederbelebung eines der typischen alten leerstehenden und grösstenteils schon verfallenen Dorfhäuser für eine neue spezielle gemeinschaftliche Nutzung.
Im SS 22 haben wir mit Studierenden der RWTH Aachen und der AGU Abdullah Gül University Kayseri zusammengearbeitet und vor Ort während einem Reiseworkshop Grundlagen für die weiteren Semester erarbeitet. Die Ergenisse haben wir anhand eines Reisebuches festgehalten. Wir haben u.a. die Region Uzunyala, zwei Dörfer kartiert, ein altes Dorfhaus vermessen und Interviews mit den Bewohnern geführt. In diesem WS 22/23 werden wir die Kooperation mit der AGU Kayseri und den Bewohnern fortsetzen und gemeinsam einen Entwurfsvorschlag für das alte Dorfhaus erarbeiten. Dabei wollen wir die ortstypische einfache Bauweise in Stein, Lehm und Holz analysieren und weiterentwickeln.
Das Seminar findet freitags von 10-12h wöchentlich abwechselnd in Präsenz an der RWTH Aachen und online mit den türkischen Studierenden statt.
Dozentin: Medine Altiok
Das Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie bietet in jedem Semester Betreuungen für Master-Abschlussarbeiten an. Bitte bekunden Sie Interesse per E-Mail an info@theorie.arch.rwth-aachen.de
Praktika sind zur Vorbereitung auf die spätere Berufstätigkeit unerlässlich. Auch in den Masterstudiengängen der Fakultät für Architektur eröffnet das obligatorische, sechsmonatige Praktikum wertvolle Einsichten in die Vielfalt möglicher Berufsfelder, auf die das Studium der Architektur bzw. der Stadtplanung vorbereiten. Unter dem Titel „Praktikumsgeflüster“ soll ein bedeutender Wissensschatz gehoben und zugänglich gemacht werden. Angeleitet durch konkrete Fragen sollen Studierende der Masterstudiengänge die Möglichkeit erhalten, ihr berufspraktisches Erfahrungswissen den Studierenden des Bachelorstudiengangs mitzuteilen. Einmal im Monat versammeln sich interessierte Studierende vor einer mobilen Bühne, die das “Praktikanten-Canapé“ einrahmt. Dort sitzt der eingeladene Gast, eine ehemalige Praktikantin oder ein Praktikant, wird von studentischen Interviewpartnern befragt und berichtet von ihren oder seinen Praxiserfahrungen.
Ziel dieses Kurses ist es, das Erbe der Fotografien der „Unite d’Habitation“ erneut zu untersuchen, Muster und Motive herauszuarbeiten und unser Wissen über Architekturfotografie in Bezug auf eine bestimmte Gebäudetypologie zu vertiefen: die „Wohnmaschine“ für 1500 Einwohner.
Die Seminararbeit beinhaltet Vorträge, fotografische Experimente und deren schriftliche Ausarbeitung.
Erster Termin: Montag, der 10. Oktober 2022, 16:30-18:00 Uhr, Seminarraum SO3 (1385|203), Auditoriengebäude C.A.R.L., Claßenstraße
wöchentliche Seminartermine: Montags, 16:30-18:00 Uhr, Raum: SO3 (1385|203)
Dozentin: Leonie Bunte